Mietvertrag prüfen: Versteckte Kosten und Klauseln erkennen

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Ein unterschriebener Mietvertrag bindet dich oft für Jahre – doch viele Mieter lesen ihn nur flüchtig. Dabei verstecken sich in Standardformularen häufig unfaire Klauseln oder überraschende Zusatzkosten.

In diesem Leitfaden zeigen wir dir, worauf du unbedingt achten solltest, bevor du unterschreibst. So vermeidest du böse Überraschungen bei Nebenkosten, Renovierung oder Kündigung!

1. Warum du jeden Mietvertrag genau lesen solltest

  • Manche Klauseln sind unwirksam – aber nur, wenn du sie rechtzeitig beanstandest
  • Versteckte Kosten (z. B. Schönheitsreparaturen, Hausmeisterdienst) können später dein Budget belasten
  • Kündigungsfristen und Mieterhöhungen sind oft strenger geregelt, als du denkst

Einmal unterschrieben, gilt der Vertrag – also prüfe lieber zweimal!

2. Die häufigsten versteckten Kosten im Mietvertrag

a) Nebenkosten-Vorauszahlung zu niedrig?

  • Viele Vermieter setzen die Vorauszahlung bewusst niedrig an – die Nachzahlung kommt dann später
  • Check: Vergleiche mit ähnlichen Wohnungen oder frage nach der letzten Abrechnung

b) Schönheitsreparaturen – wer zahlt?

  • Klassische Fallstricke:
    • „Der Mieter übernimmt alle Renovierungen“ → oft unwirksam!
    • „Streichen alle 3 Jahre auf Mieterkosten“ → nur bei tatsächlichem Verschleiß zulässig
  • Tipp: Formulierungen wie „nach Bedarf“ oder „bei Auszug“ sind fairer

c) Kaution & Provision – was ist fällig?

  • Maximal drei Nettokaltmieten als Kaution erlaubt
  • Maklerprovision darf nur der Vermieter zahlen (außer bei expliziter Mieterbeauftragung)

3. Gefährliche Klauseln: Diese Passagen solltest du hinterfragen

a) Automatische Mieterhöhung

  • „Die Miete steigt jährlich um X %“ → nur mit konkretem Index (z. B. Verbraucherpreis) zulässig
  • Unser Tipp: Immer eine Obergrenze vereinbaren

b) Ungewöhnliche Verbote

  • Haustierverbot ohne Grund → oft unwirksam
  • Balkonnutzung untersagt → nur bei Gefahr rechtens
  • Besuchsverbot für Übernachtungsgäste → nicht durchsetzbar

c) Kündigungsfristen & Mindestmietdauer

  • „24 Monate Mindestmietzeit“ → nur bei Neubau/Wohnungseigentum erlaubt
  • „6 Monate Kündigungsfrist für Mieter“ → nur bei Vermieterkündigung fair

4. Checkliste: Das musst du vor der Unterschrift prüfen

✅ Alle Kostenpositionen (Nebenkosten, Kaution, Umlagen) verstehen
✅ Schönheitsreparaturen-Klausel auf Fairness prüfen
✅ Mieterhöhungsregelung (Staffelmiete/Index?) klären
✅ Kündigungsbedingungen (Fristen, Sonderregeln) beachten
✅ Sondervereinbarungen (Haustiere, Untervermietung) schriftlich festhalten

5. Was tun, wenn fragwürdige Klauseln drinstehen?

  1. Freundlich nachfragen – manche Vermieter sind zu Änderungen bereit
  2. Unwirksame Klauseln anstreichen (mit Vermerk „nicht anerkannt“)
  3. Bei schwerwiegenden Punkten: Mieterschutzbund oder Anwalt konsultieren

Fazit: Lieber kritisch lesen als später bereuen

Ein Mietvertrag ist kein Standardformular – jedes Wort kann dich Geld oder Rechte kosten. Mit unserer Checkliste erkennst du:
✔ Überteuerte Nebenkosten
✔ Unfaire Renovierungspflichten
✔ Fragwürdige Verbote und Klauseln

➡ Nimm dir 20 Minuten Zeit, bevor du unterschreibst – es lohnt sich!